»Letterpress today« – ein Wochenende bei der Pavillon Presse, Weimar
Welceh Bedeutung und Möglichkeiten hat der Buchdruck in der heutigen, digitalen Zeit, 550 Jahre nach dem Tod von Johannes Gutenberg?
Diese Frage beleuchtete die Pavillon Presse in Weimar auf ihrem Walbaum-Wochenende mit dem Thema »Letterpress today« mit Vorträgen und Workshops.
Wir haben uns sehr gefreut, als Referenten dort von unseren Erfahrungen berichten zu können, und machten uns mit dem Zug auf nach Thüringen. Dort wurden wir sehr herzlich empfangen und hatten am Freitag Abend Zeit, uns die schöne Stadt etwas näher anzusehen.
Unsere Unterkunft, eine kleine Ferienwohnung, war übrigens top!
Am Samstag ging es dann los mit dem fachlichen Teil. Eine wunderbare Idee fanden wir es, zunächst mit einer Führung durch das Haus zu starten, wo wir auf drei Etagen Druckpressen, Lettern und eine Ausstellung zum Weimarer Knabe-Verlag bewundern durften.
Ca. 30 Teilnehmer waren zu »Letterpress today« gekommen, und wir durften die Vortragsreihe starten mit dem Thema »Da haben Sie aber ein schönes Hobby!«. Über den Hobbybetrieb sind wir seit geraumer Zeit hinaus, und so berichteten wir über unseren Arbeitsalltag mit Blei- und Holzlettern – wie wir Vermieter ratlos machten, wozu eine Mikrowelle dienen kann, was wir und unsere Kunden bei Bleisatz-Workshops erleben und warum wir Makulatur verkaufen könnten.
Nach der Mittagspause, in der wir ein koreanisches Lokal erkundeten und für hervorragend befanden, gabe es Vorträge von Marina Kampka zu
»Was können (nur) Bleilettern? / Künstlerische Positionen«, Daniel Klotz von den Lettertypen zu »Von analog zu digital zu analog« und Dr. Susanne Richter, Direktorin des Museums für Druckkunst Leipzig zu »Lebendiges Kulturerbe Drucktechnik im Museum«.
Ein vielfältiges und spannendes Angebot also, bei dem es auch genügend Zeit für Fragen und Diskussionen gab. Den Ausklang des Tages bildete das Abendessen mit Thüringer Rostbratwürsten und Fachgesprächen im Haus und Garten der Pavillon-Presse.
Am nächsten Tag stand das praktische Arbeiten an: in zwei Gruppen wurde jeweils eine gemeinsame Druckform für ein Poster erstellt.
Da wir ja jeden Tag mit Lettern arbeiten können, hielten wir uns etwas im Hintergrund bzw. assistierten den Veranstaltern. Auch für uns bot der Workshop jedoch etwas Neues: einen Winkelhaken auf 60 Cicero Satzbreite hatten wir auch noch nicht eingerichtet und schon gar nicht Satz damit ausgeschlossen!
Auch am Sonntag war genügend Zeit für fachlichen Austausch und unterhaltsame Gespräche, so dass wir uns am Nachmittag voller neuer Ideen und sehr inspiriert zurück auf den Heimweg machten.
Herzlichen Dank nochmal für die Einladung und das schöne Wochenende!